F1: Turnierbericht der Endrunde der HKM in Ilmenau

Steffen Armoneit, 01.02.2016

F1: Turnierbericht der Endrunde der HKM in Ilmenau

ausgeglichen - unglücklich - überragend - glücklos - spektakulär - VIZEKREISMEISTER!!!

So läßt sich der Turnierverlauf der Endrunde der Futsal-Hallenkreismeisterschaften des KFA Mittelthüringen aus Sicht unserer qualifizierten F1-Junioren wohl am schnellsten beschreiben. Wer es genauer wissen möchte, hier das Turnier aus unserer Sicht:

Am frühen Sonntagmorgen starten wir zur Teilnahme an der Endrunde  nach Ilmenau. Wer sich ein wenig im hiesigen Regionalfußball auskennt, der weiß das mit Kreismeisterschaften schon lange nicht mehr der Raum Weimar/Weimarer Land gemeint ist, sondern sich die Kreisregion gleichsam auch über die Landkreise Saalfeld Rudolstadt und den Ilmkreis erstreckt. Insgesamt 45 Teams starteten im Dezember des vergangenen Jahres in den Kampf um den diesjährigen Titel und über Vor- und Hauptrundenturniere hatten wir uns für das Finale in Ilmenau qualifiziert.

Es sei an dieser Stelle erwähnt, dass auch unsere F2-Junioren, allesamt noch kleine Fußballer des Jahrgangs 2008, bereits in Ihrer ersten F-Juniorensaison den Sprung unter die besten 16 Teams schafften und die beste F2 Mannschaft aller Vereine stellten. Man darf sich getrost bereits jetzt auf die kommende Hallensaison freuen, denn dies ist bereits heute eine Klasse Leistung!!!

Doch zurück zu unseren „Großen“ F1-Junioren(Jahrgang 2007). Neben uns hatten sich folgende Mannschaften qualifiziert:

Germania Ilmenau, SC 1903 Weimar, SG FC Einheit Rudolstadt, SG FSV Ilmtal Zottelstedt, SG SV Marlishausen

Favoriten waren aus unserer Sicht die Jungs aus Rudolstadt und Ilmenau, dahinter war grundsätzlich alles möglich. Und so gab es zwei heimliche, aber sicherlich verständliche Wünsche der Trainer, eine Medaille mit nach Hause nehmen und natürlich das sportlich stets besonders reizvolle Lokalderby gegen die Freunde vom SC 1903 gewinnen.

Schnell noch die Reihenfolge des Spiele (Modus jeder gegen jeden) ausgelost und los ging es. Unsere Aufgaben gestalteten sich dabei wie folgt:

Spiel 1: Germania Ilmenau: Gleich das erste Spiel gegen einen Favoriten, und wir eröffneten unser Turnier so, wie wir es bisher immer getan hatten, mit einem torlosen 0:0. Beide Teams versuchten ihr Spiel aufzuziehen, egalisierten sich dabei jedoch häufig gegenseitig und so waren die Torleute wenig geprüft. Ein durchaus leistungsgerechtes Ergebnis.

Spiel 2: Einheit Rudolstadt Zweites Spiel und erneut einen Titelfavoriten. Die Rudolstädter hatten in ihren ersten Spielen eindrucksvoll gezeigt, dass sie diese Rolle völlig zu Recht haben. Eine technisch als auch spielerisch bereits sehr gute Mannschaft. Wir wussten dass uns hier alles abverlangt wird und wir nur durch eine starke kämpferische Leistung etwas mitnehmen können. Und genau die zeigten unsere kleinen Emporianer. Es wurde auf allen Positionen gefightet, frühzeitig gestört und wenn doch ein Ball verloren ging sofort nachgesetzt. Gab es im ersten Spiel noch einige Fehler beim Umschalten von der Offensive in die Abwehr klappte das hier deutlich besser. Und so rieb sich mancher in der Halle wohl erstaunt die Augen als die größeren Chancen bei uns lagen. Insbesondere Valentins sehenswerter Schuss von links ins lange Eck, hatte den Rudolstädter Torwart bereits überwunden, entschied sich dann aber leider vom Innenpfosten wieder nach außen zu springen. Kurz vor Ende des Spiels zwang uns eine Verletzung von Liz dann zu einem Wechsel und die Mannschaft brauchte eine kurze Zeit um die richtige Zuordnung wiederherzustellen. Eine solche Chance ließen sich die Jungs aus der Saalestadt nicht entgehen – da war er endlich der freie Mitspieler – mit Klasse Übersicht erkannt, angespielt und dieser netzte 4 Sekunden vor Spielschluss zum 0: 1 Endstand ein… wie bitter!

Spiel 3: Ilmtal Zottelstedt Die kurze Pause nach unserer unglücklichen Niederlage musste nun genutzt werden, um unsere Emporianer ganz schnell wieder aufzubauen. Also entschied sich der Trainer für die Variante Risiko und änderte die Aufstellung auf 2 wichtigen Positionen. Max und Jakob hatten nun die schwierige Aufgabe, zu einem für uns ganz wichtigen Turnierzeitpunkt das Ruder herumzureißen. Dies gelang … und wie! Zum ersten Mal in diesem Turnier konnten wir einem Gegner unser Spiel aufzwingen. Da Max die von allen mitgereisten Spielern, ungeliebte linke Stürmerposition übernahm, konnte Valentin auf rechts sehenswerte Akzente setzen. Carlo fand mit den beiden immer wieder Anspielstationen, die seine Pässe sicher verarbeiten und weiterverwerten konnten. Und auch Jakob lies in diesem Spiel zeitweilig erstmals wieder seine alte Klasse aufblitzen, die ihm durch die monatelange Pause natürlicherweise etwas verloren gegangen war (Dranbleiben Jakob, dann bist Du spätestens zur Rückrunde wieder auf dem alten Niveau und darauf freue ich mich schon!!!) Und so platzte bei uns endlich der Knoten und wir fuhren den höchsten Sieg aller Spiele dieses Turniers ein: 0:4 .

Man muss an dieser Stelle auch anmerken, dass die Jungs und Mädels aus Zottelstedt heute deutlich unter Wert geschlagen wurden. Die Ilmtaler hatten sicherlich am meisten unter der unglücklichen Terminierung in den Ferien zu leiden und reisten nur stark dezimiert an. Heute haben wir davon profitiert, denn nun waren wir wieder im Rennen um die Platzierungen. Dass uns die Zottelstedter dabei später nochmals Schützenhilfe leisteten, macht sie nur umso sympathischer ;-)

Spiel 4: SV Marlishausen : Um es kurz zu machen, erneut ein torloses Unentschieden. Unsere Abwehr um Tom und Justus stand sicher, ohne wirklich stark gefordert zu sein. Wir hatten in diesem Spiel die größeren Spielanteile, konnten diese aber erneut nicht in Tore umsetzen. Die Entscheidung, wieder in der(für dieses Turnier) gewohnten Formation mit Valentin auf links und Liz auf rechts zu spielen, war im Nachhinein betrachtet, der falsche Weg.

Spiel 5: SC 1903 Weimar: Unser letztes Spiel in diesem Turnier und erstmals hatten wir auch einen Blick auf die Tabelle geworfen. Danach war klar, wenn wir hier etwas mitnehmen wollten, musste ein Sieg her und das im Derby gegen den SC 1903! Da sich beide Mannschaften nun schon recht gut kennen, versuchten wir wenigstens mit einer kleinen Umstellung für etwas Überraschung zu sorgen. Liz und Valentin tauschten im Sturm die Positionen, Liz damit auf Links und Valentin konnte Rechts angreifen. Um es vorweg zu nehmen, dass Spiel hatte alles was Fußball so interessant macht. Packende Szenen, kleine Dramen, Hoch und Tiefs und lautstarke Fankurven auf beiden Seiten, die aber – auch das sollte erwähnt werden, ebenso wie die Trainerteams stets respektvoll und freundschaftlich miteinander umgingen. Wie schon beim letzten Aufeinandertreffen machten wir Emporianer auch hier von Anfang an Druck und kamen immer wieder gefährlich vor das gegnerische Tor. Und mit der Umstellung hatten wir diesmal erneut ein glückliches Händchen bewiesen. Das Zusammenspiel zwischen unseren beiden Stürmern und Carlo als offensiven Mittelfeldakteur war wirklich sehenswert und aus dieser Kombination heraus gelang uns auch der erste Treffer. Ein hoher Einkick wurde per Kopfball zum vielumjubelten 1:0. Nun hieß es wachsam bleiben und insbesondere Oliver und Justus klärten nahezu alle Situationen in unserer Hälfte, noch bevor daraus ernsthafte Gefahr entstehen konnte. Besonders gefiel dabei, dass die Bälle nicht mehr nur sicher ins Seitenaus gespielt wurden, sondern dass beide stets bemüht waren, sofort unsere Stürmer zu finden und anzuspielen – super gemacht Jungs! Einen der wenigen Einkicks nutzte der SC jedoch um mal direkt auf’s Tor zu halten und Tom, der heute erneut ein sicherer Rückhalt war, berührte den Ball bevor er unglücklich ins Tor kullerte – Ausgleich! Diesmal jubelte die Fankurve des Lindenbergs verständlicherweise unüberhörbar!

Noch bevor unsere Spieler jedoch in ein tief fallen konnten, hatte unser heutiger Kapitän Carlo seinen vielleicht besten Moment des Turniers! Er schnappte sich sofort den Ball drehte sich zur Mannschaft und heizte Ihnen mit einem lauten „Los, weiter – KÄMPFT!“ nochmal neue Motivation ein! Und genau das machte die Mannschaft dann auch. Bärenstark wie der Druck nach vorn nochmal erhöht wurde. Man merkte dass unsere Emporianer eigentlich am Ende Ihrer Kräfte waren, aber diesen Sieg wollten alle – unbedingt! Und dafür wurden sie auch belohnt. Eine Ecke in den Rückraum wurde mit einem Schuss aus der zweiten Reihe kurz und trocken im Tor versenkt 2:1! Selbst der Trainer bejubelte diesen Treffer lautstark und unüberhörbar. Diese Führung hielten wir fest bis endlich die Schlusssirene ertönte.

Mit diesem Sieg hatten wir auf einen Schlag beide bereits genannten Trainerziele erreicht. Derbysieg und gleichzeitig das Podest gesichert. Das es schlussendlich sogar noch die Silbermedaille wurde, verdanken wir auch den Zottelstedtern, die im vorhergehenden Spiel unserem direkten Konkurrenten aus Ilmenau ein Unentschieden abtrotzten. Und so fuhren wir letztlich als ungefährdeter VIZEHALLENKREISMEISTER nach Hause. Den Titel sicherten sich durchaus verdient die Jungs aus Rudolstadt, Platz 3 belegten die Gastgeber aus Ilmenau. Beiden Mannschaften von hier aus nochmals Gratulation!

Die kompletten Spielwertungen findet man auf der Webseite des KFA unter folgendem Link:

http://www.kfa-mittelthueringen.de/hkm/2015/Fjun-fin.pdf

FAZIT: Danke Liz, Danke Jungs für eine super HKM. Den Titel des Vizekreismeisters habt ihr Euch gemeinsam erkämpft. Das gilt für alle die in Vor-, Haupt- oder Endrunde zu Einsatz kamen. Jedes dieser Spiele war wichtig und deshalb ist das eine gemeinsame Mannschaftsleistung!!!

Besonders erwähnen möchte ich an dieser Stelle auch unseren Tim. Tim begleitete die Mannschaft heute zur Endrunde und sorgte dafür, dass auf der Tribüne die zahlreichen Empor-Fans auch deutlich zu hören waren. So waren wir heute auch auf der Position des sogenannten „12. Mannes“ bestens besetzt ;-) Das ist wahrer Mannschaftsgeist – Danke Tim!

Ein Dank auch an die Organisatoren vom KFA für sehr gut organisierte Turniere und natürlich alle Helfer die für ein stets gutes Verpflegungsangebot gesorgt haben.

 

 Thüringer Allgemeine, 01.02.2016

Thüringer Allgemeine, 02.02.2016